Njinmah im Mittelpunkt: „Ich bin bereit, mich zu opfern“

 

Justin Njinmah war am Samstag auffälligster Profi des SV Werder Bremen: Als Torschütze, der aktuell unter Schmerzen spielt – und als vermeintlich Gefoulter. Elfmeterreif?

Schmerzen, Tor, aberkannter Strafstoß

Justin Njinmah hatte die TV-Bilder der strittigen Szene nicht noch einmal gesehen, als er in der Mixed Zone zumindest seine Sicht der Dinge preisgab: „Ich weiß nur, dass er den Ball nicht trifft – und ich treffe den Ball“, sagte der Angreifer des SV Werder Bremen über das im Stuttgarter Strafraum ausgetragene Duell mit VfB-Profi Jeff Chabot: „Ob es dann für einen Elfmeter reicht – keine Ahnung.“

Schiedsrichter Harm Osmers war in dieser 29. Minute jedenfalls zunächst dieser Ansicht, ließ sich dann jedoch richtigerweise vom VAR korrigieren – um ein elfmeterreifes Foul handelte es sich nicht. Njinmah reagierte trotzdem mit Unverständnis: „Er trifft mich, ich lasse mich fallen – dann ist es Elfmeter. Ich fand auf jeden Fall nicht, dass es eine klare Fehlentscheidung war.“ Allerdings hatte der 24-Jährige es offenbar auch gezielt auf jenen Strafstoß abgesehen: „Versuchen kann man es ja mal – hat dann nicht geklappt.“

Njinmah: „Ich spiele unter Schmerzen“

Auch zuvor hatte Njinmah beim 2:2 gegen den VfB bereits im Mittelpunkt gestanden, er war auffälligster Werder-Angreifer an diesem Nachmittag, nachdem er bereits sechs Minuten zur Bremer Führung eingeköpft und kurz vor der Halbzeit noch einen Schuss an den Pfosten gesetzt hatte. „Ich habe eigentlich schon gesehen, als der Ball in der Luft war, dass er auf jeden Fall nicht reingeht“, so der Stürmer: „Wäre natürlich schön gewesen…“

Zumal Njinmah auch durchblicken ließ, dass er aktuell immer noch unter Schmerzen aufläuft. Seine zurückliegende Sprunggelenksverletzung, die ihn zwischen dem 3. und 8. Spieltag außer Gefecht gesetzt hatte, sei „noch nicht fertig verheilt“, berichtete der Bremer: „Ich spiele unter Schmerzen. Da muss ich mich durchbeißen und einfach versuchen an die Schmerzfreiheit zu kommen. Und dann weiß ich auch, dass ich performen werde.“

Werner: „Das gehört dazu“

Es sei nicht so, dass die Beschwerden gefährdend seien, „dass was passieren kann“, so Njinmah: „Man sieht ja, es geht. Deswegen bin ich bereit, mich auf den Platz zu opfern.“ Genauso versicherte Werder-Coach Ole Werner, verantwortungsbewusst mit der Situation umzugehen: „Justin hat sicherlich immer noch ein bisschen Probleme, er war im letzten halben Jahr immer mal wieder raus – aber wenn das dann mit Problemen so aussieht wie heute, ist das okay. Dann gehört es vielleicht auch mal dazu, über diesen Punkt hinwegzugehen.“

Die Bewertung der Einsatzfähigkeit werde immer gemeinsam mit dem Spieler und der medizinischen Abteilung vorgenommen. „Im Profibereich wird er auch nicht der einzige Spieler sein, der mit ein bisschen Schmerzen auf dem Platz steht. Das gehört, glaube ich, dazu“, sagte der Cheftrainer. „Wir schicken nie jemanden auf den Platz, wenn er sich nicht an die Leistungsgrenze bringen kann – das hat Justin heute getan.“

Njinmah noch nicht wieder bei 100 Prozent

Dabei sei der Angreifer nach eigener Aussage noch nicht mal bei jener 100-prozentigen Leistungsfähigkeit angelangt, mit der „ich in dieser Mannschaft ein Unterschiedsspieler sein kann“, so Njinmah. „Da bin ich noch nicht.“ Wie lange er noch unter Schmerzen spielen müsse? „Das kann ich nicht sagen.“ Bis dahin müssen auch Tabletten für Besserung sorgen. „Ich glaube“, erklärte der Stürmer, „das ist mittlerweile gang und gäbe“.

 

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