Anfängerfehler, Traumpass, Kunstschuss: Xhakas Achterbahnfahrt mit Happy End

 

Wie Bayer 04 erlebt auch Granit Xhaka beim 5:2-Sieg gegen Heidenheim eine Achterbahnfahrt, wird nach einem Patzer zu einem der Helden. Doch der Leader sieht weiterhin in der Defensive „den Wurm drin“ und lobt den Charakter der Mannschaft.

Bayers Leader setzt nach Fehler entscheidende Akzente

Die Erleichterung war Granit Xhaka im Gesicht abzulesen. Sichtlich gelöst trat der Schweizer nach dem 5:2-Sieg gegen Heidenheim vor die wartenden Journalisten. Nach einer Partie, die in der Anfangsphase mit dem frühen 0:2-Rückstand und einem bis dahin erschreckenden Auftritt zu schlimmsten Befürchtungen Anlass gegeben hatte, die der Double-Sieger aber danach noch eindrucksvoll drehte.

„So zurückzukommen – da haben wir Charakter gezeigt.“ (Granit Xhaka)

Nach zuvor fünf Unentschieden aus den jüngsten sechs Liga-Partien ein entscheidender Schritt nach vorne, der nach dem verschlafenen Beginn eine Energieleistung erforderte. Nach diesem Fehlstart „so zurückzukommen, da haben wir Charakter gezeigt, Präzision gezeigt, läuferische Leistung gezeigt gegen eine Mannschaft, die sehr viel eins gegen eins gespielt hat. Nach dem 0:2 haben wir es insgesamt sehr gut gemacht“, resümierte der 32-Jährige.

Xhaka verschließt nicht die Augen vor Defensivschwächen

Doch der Sechser verschloss dabei keineswegs die Augen vor den erneuten Schwächen in der Torverteidigung. So hatte Bayer durch einen Aussetzer von Piero Hincapie die Gäste erst zum 0:1 eingeladen. Kurz darauf hatte Aleix Garcia mit einem Fehlpass die Großchance von Pieringer eingeleitet. Ehe sich Xhaka im Verbund mit Jonathan Tah einen Anfängerfehler leistete, als das Duo Torschütze Honsak beim 0:2 zwischen sich durchdribbeln und gerade aufs Tor zulaufen ließ.

„Es ist im Moment ein bisschen der Wurm drin, was die Defensive, die Gegentore anbelangt. Jeder Schuss wird gefährlich oder ist ein Tor“, stellte Xhaka offen fest, um auch seine Teilschuld am zweiten Gegentreffer einzuräumen. „Das darf nicht passieren. Aber wie ist es im Fußball? Ich kann hingehen, der andere kann hingehen. Am Ende geht gar keiner hin“, erklärte der Führungsspieler das Prinzip „Ich-hab-ihn-sicher-nimm-du ihn“.

Sein Bock trieb Xhaka zu einer starken Leistung

Die Antwort, die die Mannschaft und auch speziell er selbst gab, war bemerkenswert. Xhaka bereitete den Anschlusstreffer mit einem Traumpass auf Exequiel Palacios vor, leitete das 4:2 von Patrik Schick mit einem Pre-Assist ein und erzielte den Endstand per Kunststoß von der Strafraumkante selbst, den er dann noch mit seinem Baby-Jubel („Das dritte Kind ist auf dem Weg“) feierte.

Der Bock beim 0:2 hatte Xhaka also nicht erschüttert, sondern zu einer starken Leistung getrieben. Typisch für die Mentalität des Routiniers. Und so ordnete er seinen Fehler und das Nachspiel dementsprechend ein:  „Das ist ein Gegentor, an dem ich mit Jona beteiligt war. Umso wichtiger war die Reaktion, dass man nicht aufgibt, sich keine Gedanken, sondern weiter macht. Das haben wir dann wirklich gut gemacht.“ Und den nächsten Rückschlag mit einer am Ende beeindruckenden Leistung abgewendet.

 

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