„Anführer“ de Wit : Der zweite Fehlstart

 

Beim viel umjubelten 1:1 gegen Bayer Leverkusen spielte Dani de Wit nur eine Nebenrolle. Dabei war der Niederländer auserkoren, einer der neuen Anführer beim VfL Bochum zu werden.

Bochums Zehner kommt nicht auf Touren

Die Verpflichtung des Mittelfeld-Mannes hatte durchaus in der Branche aufhorchen lassen. Ablösefrei zog der VfL Bochum im Sommer Dani de Wit an Land, der jahrelang in der Eredivisie bei AZ Alkmaar eine Stütze und sogar einer der führenden Köpfe im Team gewesen war.

Verbindungsspieler mit Drang zum Tor

Ein Coup des damaligen Sportdirektors Marc Lettau, so schien es. De Wit, bei Ajax Amsterdam ausgebildet und seit Sommer 2019 in Alkmaar, hatte in der abgelaufenen Spielzeit in 32 Partien zehn Treffer erzielt und als Verbindungsspieler mit Tordrang überzeugt. „Er ist eine Führungs-Persönlichkeit und wird unser Offensivspiel bereichern. Dani sucht den Torabschluss, ist darüber hinaus zweikampfstark und auch im Kopfballspiel präsent“, lobte Lettau damals.

In der jungen Mannschaft von AZ war de Wit, selbst erst 26, einer der Routiniers und gehörte zu den Spielern, die intern den Ton angaben und die Truppe anführten. Von daher lag eigentlich nahe, dass der Mittelfeld-Mann mit der Rückennummer 10 auch beim VfL Bochum zu einem Schlüsselspieler reifen würde.

Davon war im ersten Drittel der Saison allerdings wenig bis nichts zu sehen. Zunächst blieb de Wit hinten dran, weil er aus den Niederlanden noch eine Sperre für die ersten beiden Pflichtspiele mitbrachte. Als er dann ran durfte, blieb er oft blass, setzte zwar phasenweise zum Beispiel im Derby in Dortmund Akzente, ging aber häufig mit unter und strahlte keine Torgefahr aus.

Auch Hecking setzt zum Start auf andere Mittelfeldspieler

Nicht der einzige Fehlstart für den Sommer-Zugang. Bezeichnend: Beim Neuanfang unter Dieter Hecking blieb De Wit zunächst außen vor, wurde gegen Leverkusen erst in der Schlussphase eingewechselt, nachdem er zuvor immerhin noch regelmäßig zur Startelf gehört hatte. Aber Hecking setzte nachvollziehbar auf eher defensiv denkende Mittelfeldspieler, Matus Bero, Anthony Losilla und Ibrahima Sissoko.

Diese drei dürften auch am Samstag in Stuttgart erste Wahl sein, weil sie eher für Struktur und Kompaktheit stehen. De Wit könnte als Verbindungs-Spieler im Mittelfeld, als Achter oder Zehner, natürlich auch für Akzente sorgen, gute Form vorausgesetzt. Ungewöhnlich für ihn, aber zunächst muss er sich wohl über Kurzeinsätze wieder ins Rampenlicht spielen.

Oermann überzeugt Hecking

Der Wit wird am Samstag womöglich zunächst draußen bleiben; erneut in der Startelf aber wird wohl U-21-Nationalspieler Tim Oermann auftauchen. Der Youngster hatte bei Heckings Debüt gegen Leverkusen vollauf überzeugt und steht beim neuen Coach offensichtlich hoch im Kurs. „Seine Schwächen sind mir zwar nicht verborgen geblieben“, so Hecking, „wir wissen schon, woran wir arbeiten müssen. Aber Tim ist natürlich einer, auf den wir bauen können bei all seinen Qualitäten.“

In Stuttgart wird der Bochumer Trainer wohl wieder auf eine Viererkette bauen, nachdem er es gegen Leverkusen mit einer Fünferformation probiert hatte. In welchem System auch immer, Oermann dürfte der Platz in der Startelf am Samstag sicher sein.

 

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