In einem Treffen mit mehreren hundert Vertretern von Bayer-04-Fanklubs hatte Fernando Carro am Dienstag Bayern Münchens Sport-Geschäftsführer Max Eberl scharf attackiert. Jetzt entschuldigte sich der Leverkusener Geschäftsführer beim Rekordmeister – und dieser reagierte.
Dreesen antwortet auf Attacke des Bayer-Geschäftsführers
Es waren harte Worte, die Fernando Carro am Dienstag in der BayArena gewählt hatte. „Also, ich halte nichts von Max Eberl, absolut nichts“, sagte der CEO der Bayer 04 Fußball GmbH im Beisein von Geschäftsführer Simon Rolfes und Cheftrainer Xabi Alonso über seinen Münchner Kollegen Max Eberl vor mehreren hundert Bayer-04-Fans auf der Nordtribüne.
Tah-Transfer verkommt zur Posse
Ursache für Carros Breitseite gegen Eberl, über die der kicker exklusiv berichtet hatte, war der Verlauf der Transferverhandlungen um Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah: Über dessen Wechsel gab es bereits eine mündliche Absprache zwischen den Klubs, die jetzt aber von Münchner Seite so nicht umgesetzt wird.
Ist Carros verbale Attacke aufgrund der inzwischen nahe an einer Posse sich bewegenden Transfergeschichte zu verstehen, so besteht doch kein Zweifel daran, dass sich der 60-jährige Spanier mit seinen Worten natürlich weit außerhalb des üblichen Verhaltenskodex in der Liga bewegte – was Carro am Mittwoch auch direkt einräumte.
„Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Aussagen zu Max Eberl habe ich in einem informellen Austausch mit Bayer 04-Fans getätigt. Dass sie in dieser Form aufgegriffen und multipliziert werden, war nicht beabsichtigt“, erklärte er, „das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige.“
Carro lobt Bayern, aber nicht Eberl
Freunde werden Carro und Eberl aber sicherlich nicht mehr. Denn wer den Spanier kennt, weiß, dass dieser eine solche Aussage nicht berechnend getätigt hat, sondern sie seiner ehrlichen persönlichen Einschätzung entspricht.
So erklärt Carro abschließend: „Ich respektiere selbstverständlich den FC Bayern, seine Verantwortlichen und die Leistungen, die dieser Verein für den deutschen Fußball erbracht hat.“ Der Name Max Eberl, der noch keine sechs Monate bei den Bayern als Geschäftsführer fungiert, taucht in dieser Passage allerdings explizit nicht auf.
Am Nachmittag reagierte dann der Rekordmeister aus München auf Carros Attacke und dessen Entschuldigung. „Uns hat die persönliche Attacke von Fernando Carro auf Max Eberl enorm irritiert. Das habe ich Fernando Carro in einem persönlichen Gespräch auch mitgeteilt, denn wir können und werden solche unsachlichen Angriffe auf den FC Bayern niemals dulden, geschweige denn akzeptieren“, erklärte FC-Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen auf der Homepage der Münchner: „Dass er hier einen Fehler gemacht hat, hat er mit seiner öffentlichen Entschuldigung eingeräumt. Bei aller sportlichen Konkurrenz sollten wir uns dennoch von gegenseitigem Respekt leiten lassen.“