Mit einem direkten Freistoß gegen den SC Freiburg sorgte Julian Brandt für die Entscheidung. Nach der Partie verriet der Torschütze sein „besonderes“ Trainingslager und lobte den seriösen Auftritt.
Torschütze sieht „sehr, sehr solides Spiel“
Borussia Dortmund eilt von Sieg zu Sieg, zumindest zu Hause. Das 4:0 gegen den SC Freiburg war bereits der sechste Dreier im sechsten Spiel in dieser Saison. Nicht einmal Tabellenführer Bayern München hat diese Spielzeit eine makellose Bilanz im eigenen Stadion aufzuweisen.
Auswärts hingegen zeichnet sich ein gänzlich anderes Bild, dort holten die Schwarz-Gelben in fünf Anläufen nur einen Punkt. So ergibt sich nach rund einem Drittel der Saison die kuriose Statistik: 18 seiner 19 Punkte holte der BVB im heimischen Signal-Iduna-Park.
Doch woher kommt dieses Gefälle? „Es ist immer schwer zu erklären. Ich weiß, dass seitdem ich hier bin, es auf jeden Fall anders ist, zu Hause zu spielen als auswärts“, rätselte auch Julian Brandt am Sky-Mikrofon. Saisonübergreifend war es sogar schon der elfte Heimsieg am Stück.
Mit seinem ersten Saisontor zum vorentscheidenden 3:0 hatte Brandt selbst entscheidend mitgeholfen, dass die Heimserie weiterhin Bestand hat. Genau wie der Lauf gegen den Sport-Club. Die jüngsten 17 Aufeinandertreffen in Dortmund gingen 16-mal an den BVB, bei einem Remis. Zuletzt hatte ein gewisser Sebastian Kehl im Oktober 2001 für einen Erfolg des SCF gesorgt, ehe er am Ende der Saison ins schwarz-gelbe Trikot wechselte.
Für Freiburg alles wie immer zuletzt
Und auch 23 Jahre später mussten Kehls Nachfolger die Heimreise in den Breisgau wieder einmal ohne Punkte antreten. Lediglich bei einer Dreifach-Chance Mitte der ersten Hälfte strahlte der Sport-Club echte Torgefahr aus. „Da hatten wir Glück, dass uns Gregor gerettet hat und wir auch ein bisschen Glück mit der Latte hatten“, erinnerte sich Brandt. Der wieder genesene BVB-Keeper Gregor Kobel hatte die Szene zunächst selbst mit einem Fehlpass heraufbeschworen, dann aber stark gegen Vincenzo Grifo pariert, ehe der Querbalken und danach der ebenfalls wieder fitte Waldemar Anton einem Torerfolg von Lucas Höler im Weg standen.
Ansonsten bescheinigte Brandt sich und seinen Teamkollegen „ein sehr, sehr solides Spiel“. Mehr als „solide“ war sein herrlicher direkter Freistoßtreffer als Folge von Patrick Osterhages Gelb-Roter Karte. Brandt hob den Ball gefühlvoll über die Freiburger Mauer hinweg ins Eck – es war die Entscheidung in der 66. Minute.
DFB-Training wirkt – Zagreb und Bayern vor der Brust
„Ich war sehr zufrieden, es war ein schönes Tor“, gab sich Brandt bescheiden und verriet noch sein besonderes Standard-Trainingslager. Die Länderspielpause hatte der 28-Jährige nämlich nicht nur genutzt, um beim 1:1 in Ungarn wieder einmal im DFB-Trikot vorzuspielen, sondern auch um seine Freistoß-Fertigkeiten zu verbessern: „Wir hatten bei der Nationalmannschaft Gott sei Dank mal die Gelegenheit mit sechs, sieben Spielern ein paar Freistöße zu schießen. Wir haben sehr gute Freistoßschützen bei uns im Land.“
Nach dem gelungenen Wiedereinstieg in die Liga richtete Brandt aber auch den Blick schon auf die kommende Aufgabe, denn es steht ein Auswärtsspiel in der Champions League bei Dinamo Zagreb an, ehe dann am kommenden Samstag der Bundesliga-Klassiker gegen den FC Bayern steigt. Zu Hause.