Bayer 04 muss vorerst auf Victor Boniface verzichten. Der Mittelstürmer hatte sich bei Nigerias Nationalelf eine Oberschenkelverletzung zugezogen und fällt laut Trainer Xabi Alonso für „einige Spiele“ aus. Womöglich ist sogar das Fußballjahr für ihn beendet.
Nach Adli fällt der zweite Stürmer aus
Das ist ein Schock für Xabi Alonso: Bayer 04 muss in den kommenden Partien auf Mittelstürmer Victor Boniface verzichten. „Er wird einige Spiele fehlen. Wir werden sehen, wie lange“, blieb der Leverkusener Trainer am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Heidenheim bei der Prognose der Ausfalldauer vage.
Und diese schien mit jeder weiteren Aussage des Spaniers anzuwachsen. Er könne keine genaue Diagnose nennen, sagt Xabi Alonso, erklärte aber dann: „Er hat eine kleine Verletzung in der Oberschenkelmuskulatur. Aber für Samstag und das Spiel gegen Salzburg (am Dienstag in der Champions League, Anm. d. Red.) und vielleicht ein bisschen länger wird er fehlen. Wir müssen abwarten.“ Auf die Frage, ob er noch dieses Kalenderjahr mit Boniface rechne, antwortete er ebenfalls eher skeptisch: „Es ist zu früh, um dazu etwas zu sagen. Wir hoffen, dass er noch in diesem Jahr spielen kann.“
Doch auch diese Hoffnung schränkte der 42-Jährige direkt ein, als er anfügte: „Doch wir müssen sehen, wie schnell er sich erholt. Aber er wird nicht für sechs bis acht Wochen ausfallen.“ Doch schon die Hälfte dieser Zeitspanne würde Bayer 04 hart treffen. Stehen in den nächsten drei Wochen im Drei-Tage-Rhythmus doch sieben Partien an.
Im Sturm wird es eng – U-19-Talent Stepanov rückt nach
Damit fehlt dem Double-Gewinner nach Amine Adli, der mit einem Wadenbeinbruch bis in den Januar ausfällt, sein bislang bester Torschütze in der laufenden Bundesligasaison, in der der 23-Jährige in zehn Einsätzen insgesamt sechs Mal getroffen hatte. Am Samstag in der BayArena dürfte damit Patrik Schick, der ohnehin gute Einsatzchancen besaß, als zentraler Angreifer in der Startelf von Xabi Alonso stehen. Gerade im Sturmzentrum wird es somit personell eng. So dass U-19-Stürmer Artem Stepanov (17) wie in den Wochen zuvor schon Francis Onyeka (17) in das Aufgebot rücken wird.
Für Boniface ist die Verletzung die zweite, die er sich beim Nationalteam in den vergangenen elf Monaten zuzog. Im Januar hatte sich der Sturmtank kurz vor dem Afrika-Cup eine Adduktorenverletzung eingehandelt, die operativ behoben werden musste. Damals war Boniface bis zum Liga-Endspurt bis Anfang April ausgefallen, aber in jener Spielzeit nicht mehr richtig in Form gekommen. Jetzt der nächste Rückschlag.
Xabi Alonso übt leise Kritik an Boniface
Entgegen Berichten aus Nigeria, dass Boniface verletzt in die Partie gegangen sein, seine Probleme aber Nationaltrainer Augustine Eguavoen verschwiegen haben soll, erklärte Xabi Alonso zum Ablauf: „Nein, nach dem Bochum-Spiel hatte er keine Probleme. Beim ersten Spiel für Nigeria hat er 15 Minuten gespielt, beim zweiten hat er nach 60 Minuten etwas gespürt und weitergespielt. Das hätte er vielleicht nicht tun sollen.“ Zumindest eine leise Kritik am Angreifer.
Edmond Tapsoba wird hingegen gegen Heidenheim einsatzbereit sein. Der Innenverteidiger von Burkina Faso hatte das zweite Qualifikationsspiel seines Landes verpasst, weil er sich einer MRT-Untersuchung unterziehen musste. Doch der Abwehrspieler sei fit. „Es besteht kein Risiko“, sagte Xabi Alonso, „er fühlt sich gut.“ Für Nordi Mukiele (Oberschenkelverletzung) ist es gegen Heidenheim „noch zu früh“, wohl auch gegen Salzburg. So betonte der Trainer trotz guten Aufbautrainings des Abwehrspielers, der sich schon bei PSG wiederholt an dem betroffen Muskel verletzt hatte: „Wir wollen kein Risiko eingehen.“.
