Kimmichs überraschendes Sonderlob

 

Unter Vincent Kompany spielt Eric Dier kaum noch eine Rolle – verhält sich aber dennoch vorbildlich, sagt zumindest Joshua Kimmich.

„Das ist einer der besten Mitspieler, die ich je hatte“

Ruhige Reservisten gibt es selten beim FC Bayern. Wer nicht spielt, ist meistens nicht nur unzufrieden, sondern trägt diese Unzufriedenheit auch nach außen. Bei Eric Dier verhält sich die Situation etwas anders, der Engländer betritt und verlässt die Allianz-Arena an Spieltagen nie grummelnd, oft sogar lächelnd.

Dabei ist die Situation des letztjährigen Winterneuzugangs alles andere als einfach. Dier ist, obwohl er ein Jahrzehnt Tottenham hinter sich und 49 Länderspiele (drei Tore) auf dem Buckel hat, nach wie vor erst 30, theoretisch also noch in seiner sogenannten „Prime“ und heiß auf Einsätze.

Diese bekommt er in München seit dem Abschied von Thomas Tuchel aber maximal sporadisch, unter Vincent Kompany ist Dier nur noch ein Statist, kommt auf nicht mal 50 Joker-Minuten in der Bundesliga sowie rund 20 in der Champions League und eine Startelfnominierung beim Pokalspiel in Mainz (4:0).

„Wenn du ihn heute Nacht anrufst, er soll um 6 Uhr zum Training kommen, dann ist er da und gibt 100 Prozent.“ (Kimmich über Dier)

Doch wo andere meckern oder – wie beispielsweise Ryan Gravenberch – in Interviews in der Heimat Dampf ablassen, wirkt Dier maximal gelassen und verhält sich, so berichtet es zumindest Joshua Kimmich, absolut vorbildlich. „Wenn ich sehe, wie der Eric Dier jeden Tag trainiert … Das ist einer der besten Mitspieler, die ich je hatte. So ein Mindset, das bringt uns als Gruppe voran. Auch wenn er nicht so viele Minuten gesammelt hat: für uns als Team ist er unfassbar wichtig.“

Kimmich glaubt: „Wenn du ihn heute Nacht anrufst, er soll um 6 Uhr zum Training kommen, dann ist er da und gibt 100 Prozent. Das ist für uns extrem wertvoll, dass nicht irgendeiner nachlässt und irgendwie hinten wegfällt, sondern dass der Konkurrenzkampf hochgehalten wird. Dementsprechend kann auch jeder spielen.“

Seine Botschaft, erst recht nach den Ausfällen von Aleksandar Pavlovic (Aufbautraining nach Schlüsselbeinbruch) und Joao Palhinha (Muskelbündelriss): „Wir brauchen alle, wir merken es jetzt. Wir haben einige Verletzungen, die länger dauern. Wenn man sieht, was wir für eine Qualität im Kader haben, ist das top.“ Was auch für Eric Dier gilt. Dass der auslaufende Vertrag über den Sommer hinaus verlängert wird, gilt dennoch als höchst unwahrscheinlich.

 

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