St. Pauli: torlos, punktlos und harmlos

 

Der Spielplan hatte dem FC St. Pauli mit Heidenheim und dem 1. FC Union zu Beginn zwei Aufgaben bereitgehalten, die zumindest nicht die allergrößten in der Bundesliga sind – ganz am Ende ist der Aufsteiger von Anfang an dennoch, und das 0:1 vom Freitagabend wirft zumindest die Frage auf, wie es ohne Torgefährlichkeit aufwärts gehen soll?

Aufsteiger ist ohne Flügel lahm – wieder Sorge um Smith

Nach dem 0:2 zum Auftakt am vergangenen Sonntag war die fehlende Konsequenz im Abschluss das Kernthema, nach der zweiten Niederlage lautet die ernüchternde Erkenntnis: In Berlin hatte St. Pauli kaum Chancen. Die Frage, ob sich der Neuling leisten kann, zwei seiner Unterschiedsspieler aus dem Aufstiegsjahr, die Flügelstürmer Elias Saad und Oladapo Afolayan, systembedingt rauszulassen, mag Alexander Blessin so gern wie den Biss in eine Zitrone. Stellen muss sie sich der neue Trainer nach dem Kick in Köpenick indes umso mehr.

Erst nach der Einwechslung des Duos und der Umstellung vom bevorzugten 3-5-2-System auf ein 3-4-3 kamen die Hamburger ansatzweise zu Offensivaktionen und den einzigen beiden Torannäherungen durch Adam Dzwigala (77.) und eben Afolayan (90.+5). Zur Wahrheit gehört: Wirklich durchschlagskräftig war das Spiel des letztjährigen Zweitligameisters auch in dieser Phase nicht, davor aber war es geradezu erschreckend harmlos.

Hinzu kommt: Zu der offensiven Harmlosigkeit gesellen sich defensive Nachlässigkeiten – eine gefährliche Mixtur. „Wir kriegen das Gegentor nach einer Standardsituation“, hadert Blessin. Gegen Heidenheim fiel der vorentscheidende erste Gegentreffer nach einem eigenen Eckball. „Da müssen wir es mit aller Macht verteidigen und den Rückraum besser absichern“, fordert der Coach, der jedoch weiß, dass es seine größte Aufgabe ist, die richtigen Lösungen (und das passende System und Personal?) in der Offensive zu finden. Er erkennt: „Wir hatten im letzten Drittel nicht den nötigen Tiefgang, haben unsere Offensivaktionen zu früh abgebrochen.“

Seine Spieler sehen die offensichtliche Problemzone ebenfalls. „Wir haben den letzten Pass vermissen lassen, müssen präziser sein“, sagt Philipp Treu und Johannes Eggestein analysiert treffend: „Es fehlt die Genauigkeit, wir müssen effizienter sein, mehr flanken.“

„Ich hoffe, dass es nur eine Zerrung ist und Eric nocht länger ausfällt“

Neben den sportlichen Sorgen droht auch ein Problem personeller Art. Abwehr-Chef Eric Smith musste wieder einmal mit Problemen an seinem wunden Punkt, den Adduktoren, frühzeitig raus. „Zunächst dachte ich, es wäre ein Faserriss“, verrät Blessin, erklärte am DAZN-Mikrofon aber: „Er konnte in die Dehnung rein. Ich hoffe, dass es nur eine Zerrung ist und Eric nicht länger ausfällt.“ Eine Zwangspause für den Schweden wäre der nächste Dämpfer für St. Pauli.

 

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