Toppmöller: „Wir müssen in allen Spielphasen Gefahr ausstrahlen“

 

In Europas Top-5-Ligen ist aktuell keine Mannschaft so konterstark wie die Eintracht. Das könnte den Hessen in Leverkusen zugutekommen, wo der letzte Sieg mittlerweile elf Jahre zurückliegt. Mit gestiegenem Selbstbewusstsein will Trainer Dino Toppmöller diese Durststrecke endlich beenden.

Konter und Tempo: Wo die Eintracht europäisch an der Spitze thront

Aus Eintracht-Sicht gleicht die BayArena einer Kammer des Schreckens. Die jüngsten zehn Pflichtspiele in Leverkusen verloren die Hessen allesamt mit mindestens zwei Toren Differenz. Der negative Höhepunkt war das 1:6 am 5. Mai 2019. Es war ein historisches Debakel, nie zuvor hatte die SGE vor dem Halbzeitpfiff sechs Gegentreffer kassiert.

Diesmal allerdings scheinen die Vorzeichen günstig, um in Leverkusen zu punkten. Nach dem starken Saisonstart strotzt die Mannschaft nur so vor Selbstvertrauen, auch Toppmöller sieht man die breite Brust an.

„Das ist die nächste große Herausforderung. Wir freuen uns alle auf dieses Spiel. Es ist schön, gegen die absoluten Top-Teams zu spielen, um sich beweisen zu können. Wir haben Waffen, um dem Gegner wehtun zu können. Das ist unser Ziel. Wir haben sehr viel Selbstvertrauen getankt und fahren mit großer Zuversicht nach Leverkusen, um diese Serie zu beenden“, bekräftigt der Coach.

Toppmöllers Ärger über das 3:3 gegen die Bayern

Das neue Selbstverständnis der Hessen zeigt sich auch im Umgang mit dem 3:3 gegen die Bayern vor der Länderspielpause. Natürlich sei er über den späten Ausgleich „sehr glücklich“ gewesen, bekundet Toppmöller, „trotzdem bin ich auch sauer, dass wir nicht gewonnen haben“. Der Ärger resultiert aus den zwei billigen Gegentoren nach Eckbällen. „Da haben wir nicht aufgepasst“, moniert der 43-Jährige. „Es muss unser Anspruch sein, dass wir uns nicht zwei Wochen in den Armen liegen, weil wir 3:3 gegen die Bayern gespielt haben.“

Trapp kehrt zurück, Zuversicht bei Koch

Personell kann er in Leverkusen nahezu aus dem Vollen schöpfen. Kapitän Kevin Trapp kehrt nach auskurierter Oberschenkelverletzung ins Tor zurück, und auch bei Abwehrboss Robin Koch (Hüftprobleme) sieht es gut aus. „Er hat wieder Teile des Mannschaftstraining mitgemacht. Wir sind zuversichtlich, dass er am Samstag auflaufen kann“, berichtet Toppmöller.

Ansgar Knauff ist leicht erkältet, stand aber auf dem Platz. Etwas heftiger erwischt hat es Mahmoud Dahoud, der erkältungsbedingt am Mittwoch und Donnerstag nicht mit dem Team trainieren konnte. Ein Einsatz von Beginn an ist unwahrscheinlich. „Es gibt Hoffnung, dass er im Kader stehen kann“, sagt der Coach.

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Wie immer sind einige Positionen offen, was auch mit der taktischen Ausrichtung zusammenhängt. Zuletzt agierte Leverkusen im einem 3-4-2-1. Gut möglich, dass Toppmöller darauf reagiert, indem er ebenfalls auf eine Dreier-/Fünferkette umstellt. Dies würde wohl den linken Schienenspieler Niels Nkounkou in die erste Elf befördern.

Vorne ist das Gedränge gewohnt groß. Omar Marmoush ist gesetzt, Hugo Ekitiké in fittem Zustand auch. Im offensiven Halbfeld und auf den Flügeln dürfen sich Mario Götze, Fares Chaibi, Eric Junior Dina Ebimbe und Knauff die besten Chancen ausrechnen. Toppmöller hat die Qual der Wahl, wen er zunächst auf die Bank setzt. Zudem könnten die Youngster Can Uzun, Igor Matanovic und Jean-Matteo Bahoya als Joker kommen.

Kein anderes Team spielt so schnell nach vorne

Was der Eintracht im Duell mit der Werkself entgegenkommen könnte, ist ihre immense Stärke beim offensiven Umschalten. Der Datenanbieter Opta hat ermittelt, dass Frankfurt in den Top-5-Ligen Europas aktuell am häufigsten konterte (18-mal) und die meisten Tore nach Kontern erzielte (5). Dazu passt, dass das Team in der Kategorie „Direct Speed“ auf Platz 1 liegt. Dabei werden die Meter pro Sekunde ermittelt, die pro Spielzug in Richtung des gegnerischen Tores zurückgelegt werden. Bei der SGE sind es 2,1 Meter pro Sekunde.

„Im Umschalten sind wir sehr gefährlich, das ist im Moment ein Prunkstück. Da haben wir im Vergleich zur letzten Saison einen Riesenfortschritt gemacht. Der erste Gedanke ist immer der tiefe Gedanke, um nach vorne hinter die Kette zu kommen“, erklärt Toppmöller. Allerdings sei Leverkusen im Gegenpressing „sehr aktiv“ und verfüge über „schnelle Verteidiger“. Xabi Alonso wird sehr genau registriert haben, wie die Eintracht zuletzt die Münchner überrumpelte. Toppmöller spricht von einer „verdammt schweren Aufgabe“.

Umschalten allein ist zu wenig – Keine Selbstzufriedenheit

Allein auf die Qualitäten beim Umschalten will sich Toppmöller in dieser Saison allerdings nicht verlassen. „Wenn wir auf Dauer wirklich erfolgreich sein und uns oben festbeißen wollen, müssen wir in allen Spielphasen Gefahr ausstrahlen. Auch bei Standards“, erklärt der Trainer und kündigt an: „Wir wollen in allen Spielphasen noch eine Schippe drauflegen. Dafür arbeiten wir jeden Tag.“

Aus Toppmöllers Worten wird deutlich: Von Selbstzufriedenheit ist die Eintracht auch nach dem Traumstart weit entfernt. „Wir wollen uns mit den besten Mannschaften messen und sehen, wo wir stehen, wie weit wir sind, was uns vielleicht doch noch fehlt“, sagt der Trainer. Er betont: „Es ist unser Ziel, auf allen drei Hochzeiten gut zu performen. Das ist uns bis jetzt gelungen. Es muss unser Anspruch sein, dass es so weitergeht.“ Selbstbewusste Worte, denen die Profis nun weitere Taten folgen lassen müssen.

 

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