Mario Götze steht gegen Werder Bremen vor seinem 100. Pflichtspiel für Eintracht Frankfurt. In einem anderen Jubiläumsspiel hatte der Mittelfeldspieler erst kürzlich getroffen. Deshalb fordert Trainer Dino Toppmöller mit einem Augenzwinkern: „Ich erwarte von ihm morgen schon ein Tor.“
Grünes Licht für Ekitiké und Theate – Kristensen noch nicht dabei
Der junge Mario Götze hatte das Toreschießen in seiner DNA. Zwischen 2012 und 2015 traf er pro Saison zweistellig, in diese Phase fiel auch sein berühmtestes Tor im WM-Finale 2014 gegen Argentinien. Mittlerweile genießen Tore des 32-Jährigen Seltenheitswert. In 99 Pflichtspielen für die Eintracht erzielte er acht Tore. Zum Vergleich: Für die Bayern waren es 36 Tore in 114 Einsätzen, für Dortmund 45 Treffer in 219 Partien und für Eindhoven 18 Tore in 77 Spielen.
Götze spielt nun defensiver
Dass Götze an Torgefährlichkeit verloren hat, ist primär darauf zurückzuführen, dass er meist defensiver eingesetzt wird als früher. Bei der Eintracht spielte er zuletzt häufig auf einem der beiden Flügel oder auf der Doppelsechs. Zudem fehlt ihm die Spritzigkeit früherer Tage, um erfolgsversprechend in offensive Dribblings zu gehen. Götze agiert schon länger eher in der Rolle des cleveren Ballverteilers, defensiv läuft er viele Räume zu. Er lebt von seinem Spielverständnis und seiner fußballerischen Klasse. Das Toreschießen gehört nicht mehr zu seinen Kernaufgaben.
Allerdings wäre es fahrlässig, sich beim Toreschießen allein auf die Galaform von Omar Marmoush und Hugo Ekitiké zu verlassen. Auch Mittelfeldspieler wie Götze sind gefordert, von Zeit zu Zeit in die torgefährlichen Räume zu stoßen und zu treffen. Götze ist das in dieser Saison bisher einmal gelungen: Beim 1:1 in Berlin schob er den Ball aus kurzer Distanz zur zwischenzeitlichen Führung über die Linie.
„Das war in seinem 300. Bundesligaspiel. Morgen spielt er zum 100. Mal für die Eintracht. Da erwarte ich schon ein Tor von ihm, aber ein anderes Ergebnis als in Berlin“, meint Toppmöller schmunzelnd. Das wäre ein schönes Geburtstagsgeschenk, der Coach feiert am Samstag seinen 44. Geburtstag. Über Götze spricht er voller Anerkennung: „Mario ist ein enorm wertvoller Spieler; nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine. Aufgrund seiner Vita schauen die Jungs zu ihm auf. Mario ist ein super Typ, der trotz seiner großen Erfolge bodenständig geblieben ist.“
Offen ist, auf welcher Position Götze gegen Werder Bremen zum Einsatz kommen wird. Da Hugo Larsson in der Länderspielpause angeschlagen war, ist es gut möglich, dass der junge Schwede erst mal auf der Bank sitzt. In diesem Fall könnte Götze im zentralen Mittelfeld an der Seite von Ellyes Skhiri oder Mahmoud Dahoud auflaufen. Ebenso denkbar ist, dass Toppmöller Götze links oder rechts im Mittelfeld aufbietet, sofern er am 4-4-2 festhält. In einem ebenfalls denkbaren 3-5-2 oder 3-4-2-1 könnte Götze auch weiter vorne zum Zug kommen.
Drei Ausfälle, zweimal grünes Licht
Drei Mann stehen gegen Werder nicht zur Verfügung: Aurele Amenda unterzog sich in dieser Woche einer Syndesmose-Operation, Rasmus Kristensen (Oberschenkelverletzung) und auch Oscar Höjlund (Mittelfußbruch) trainieren zwar wieder mit, sind aber noch keine Option für den Kader. Kristensen soll am kommenden Donnerstag im Europa-League-Auswärtsspiel beim FC Midtjylland wieder zum Aufgebot gehören. Grünes Licht für einen Einsatz gibt es bei den zuletzt ebenfalls angeschlagenen Ekitiké und Arthur Theate. Beide dürften in der ersten Elf stehen.