Frank Schmidt reist zu seinem „Highlight“, wie er Leverkusens Trainer Xabi Alonso im vergangenen Jahr genannt hat. Beide Übungsleiter haben ihren gegenseitigen Respekt voreinander medienwirksam zur Schau getragen. Nun treffen die beiden wieder aufeinander.
Der FCH reist zum Favoriten Bayer Leverkusen
Marnon Busch konnte nach seiner muskulären Verletzung noch nicht ins Training einsteigen, wird folglich auch in Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) noch ausfallen. Ansonsten sind alle Spieler im Kader des FCH fit, wenn man den Kreuzband-Verletzten Julian Niehues einmal ausklammert, der bereits seit Monaten fehlt.
Das Restprogramm-Ranking der Liga: Wer zittern muss und hoffen darf
Das Programm in den kommenden Wochen wird richtig knackig: Leverkusen, Chelsea, Frankfurt und Bayern heißen die Gegner von für Heidenheim. Frank Schmidt möchte von diesen Aufgaben aber in ihrer Gesamtheit überhaupt noch nichts wissen.
„Ich weiß gar nicht, warum wir uns jetzt mit all diesen Mannschaften auseinandersetzen sollte. Wir spielen jetzt in Leverkusen – und das Restprogramm kennen wir auswendig. Es macht keinen Sinn, diese Spiele in Summe zu betrachten“, sagt Schmidt. Den Fokus wolle er vorerst auf die Partie in Leverkusen legen, um „das Unmögliche möglich zu machen“, verteilt der 50-Jährige noch einmal nachdrücklich die Rollen im Duell beim Deutschen Meister.
Hart arbeiten und auf Glück hoffen
Seine Mannschaft werde stark gefordert werden in der Defensive, wofür man aber einen klaren Plan habe. „Wir möchten viel dafür tun und arbeiten für ein gutes Verteidigen. Das wird aber nicht reichen. Man braucht an der einen oder anderen Situation auch das notwendige Quäntchen Glück“, sagt Schmidt offen. Seine Mannschaft müsse vom Kopf her stets in der Partie bleiben, um die wenigen Spielszenen entsprechend zu nutzen. Von vielen dieser Szenen scheint er nicht auszugehen.
Natürlich hoffe man auf die nötigen Umschaltsituationen und Standards in Nähe des Leverkusener Strafraums, sagt Schmidt. Das seien einige Ansätze, um den großen Favoriten womöglich ärgern zu können. Die Punkteausbeute in der Bundesliga war zuletzt überschaubar, das weiß natürlich auch Frank Schmidt. Entsprechend auf den 14. Platz ist man mittlerweile durchgereicht worden.
„Der Wind bläst derzeit mehr von vorne als in den vergangenen Jahren von hinten.“ (Frank Schmidt)
Vor allem in der Offensive wünsche er sich wieder mehr Effektivität von seiner Mannschaft, die habe zuletzt meist der Gegner auf den Rasen gebracht. Das gelte für alle seine Spieler, nicht nur für Paul Wanner, nach dem in der Pressekonferenz vor dem Spiel abermals und explizit gefragt wurde. „Paul ist ein wichtiger Spieler für uns mit seinen erst 18 Jahren. Für mich aber zählt die Mannschaft“, sagt Schmidt.
Schmidt liebt diese Herausforderung
Die vielen Spiele rüttelten nicht an seinem Schlaf, sagt Heidenheims Trainer. Er schlafe immer gut. Wenn die Erfolgserlebnisse aber ausblieben, dann mache das etwas mit einem, das gibt er durchaus zu, das sei normal. Die aktuelle Situation sei eine Herausforderung in der Gesamtheit. In der Conference League stehen die Heidenheimer nach drei Siegen in drei Spielen herausragend da, in der Bundesliga kämpft der FCH ums nackte Überleben.
„Wir sind verwöhnt gewesen in den vergangenen Jahren, weil es gefühlt immer nur in eine Richtung ging. Und jeder denkt, dass es immer so weitergeht. Tut es nicht. Der Wind bläst derzeit mehr von vorne als in den vergangenen Jahren von hinten. Aber diese Herausforderung, die liebe ich“, sagt Heidenheims Trainer. Und diese Herausforderung wartet für ihn und seine Mannschaft auch wieder in Leverkusen.